Montag, 1. Dezember 2008

1. Dezember 2008

Anscheinend habe ich am 29. November wieder mal einem Jungen den Kopf verdreht, oje. Ich sass nach dem Frühstück vor dem Computer und las meine Mails. Heute müssen wir nicht zur Arbeit fahren, denn es ist Nationalfeiertag. Dann kam Andreea zu mir und fragte, was ich von Eddie (weiss nicht, wie er genau heisst und wie mans schreibt) halte. Ich kam nicht nach, wusste nicht, von wem sie redet. Sie sagte dann, das sei der, dem ich die Kartoffel vom Teller stibitzt habe. Sie dürfe es mir eigentlich nicht sagen, aber er stehe auf mich. Tja, armer Junge…
Am Nachmittag fuhren wir von Secele (dort wohne ich zur Zeit) nach Brasov, eine Autofahrstunde entfernt. Wir fuhren erst wieder zu Carrefour, einen MP4-Player für Andreea holen. Jetzt habe ich auch ein Kabel, mit dem ich die Fotos auf den Computer laden kann, ihr werdet also bald mit Fotos bombardiert.
Danach parkierten wir in der Stadt und machten uns zu Fuss auf den Weg in die Altstadt. Ich war ziemlich schockiert, wie viele Bettler rum lungerten. Da war mindestens eine Person an jeder Strassenecke. Einer hatte eine Waage vor seinen Füssen und daneben ein Schälchen: hat man sich gewogen, musste man was rein werfen. Der andere spielte auf einer Panflöte, einer mit krummen Beinen stand mit seinem Kind an einer Ecke und noch ein anderer robbte durch die Gassen. Alle Läden waren voll gestopft mit Leuten, die für nichts Geld ausgaben, wirklich nur für Schrott, und gleich neben dem Laden sassen die wirklich armen Bettler. Ich gebe zu, dass ich denen zwar auch nichts gegeben habe, bin schliesslich immer noch ein halbwegs armer Student ;)
Ach ja, vielleicht noch was zu Municipiu Secele. Das liegt fas übergangslos neben Kronstadt (Brasov) und zählt als Stadt. Es ist sehr langgezogen, ich habe heute den Kilometerzähler beobachtet: etwa 7 Kilometer von einem Ende zum andern. Geo meinte einmal, dass Secele grösser ist als Zarnesti (das war die nächstgelegene Kleinstadt von Magura, wo ich bisher immer war), doch bin ich mir da nicht so sicher.
Ich hab mich in Brasov nach Geschenken für Weihnachten umgesehen, doch wie schon gesagt, hab ich nur Schrott gesehen. Irgendwann kaufte Marci noch Fornetti, diese kleinen Dinger aus Blätterteig, gefüllt mit Nüssen, Kokosnuss, Äpfel, Kirschen etc. Sehr fein, aber ich glaube, voll mit Chemie. Ich liebe sie trotzdem, denn DAS repräsentiert für mich Rumänien, denn ich glaube, die gibt’s nur hier, auch nicht in Ungarn oder in anderen umliegenden Ländern.
Nach unserer Einkaufstour fuhren wir zurück nach Secele, wobei wir noch kurz beim Praktiker hielten und nach einer Tür schauten. Der Praktiker ist ein Baugeschäft, ich war schon einige male mit Katharina und Hermann dort, jetzt haben sie alles umgestellt.

Hey, habt ihr so gegen halb fünf den Mond und die Venus gesehen? Der war ja so schön heute! Wie in einem Bilderbuch! Vielleicht ist er ja morgen ähnlich, müsst mal gucken.

Die Story mit dem Eis geht übrigens noch weiter, denn heute Abend ist mir ja so was peinliches passiert. Ich wollte zu Andreea sagen, dass ich heute Abend das Eis essen werde. Ich wollte sie neidisch machen. Und was hab ich gesagt? Ich hab gesagt, ich werde heute Abend im Eimer essen! „Inghetata“=Eis und „in (englisch) galeata“=Eimer

Ich hüpf von einem Stern zum Andern, sorry, schweige jetzt ;)

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